RAD - GEDENKSTÄTTE
ERRICHTUNG EINER RAD GEDENKSTÄTTE
Auf dem Grundstück des ehemaligen Christlichen Hilfswerkes e.V. in Windeck-Leuscheid war am 06.08.1937 eines von drei Einrichtungen des Reichsarbeitsdienstes (RAD) des Rhein-Sieg-Kreises errichtet worden.
Die Pläne und Anträge gehen mindestens auf das Jahr 1933 zurück, denn die Genehmigung des Landrates datiert auf den 22.12.1933 (Quelle: Akten des Kreisarchives des Rhein-Sieg-Kreises). Die wissenschaftliche Aufarbeitung erfordert ebenso die Sichtung der Akten der Gemeinde Windeck, ehemals Herchen-Leuscheid, deren Verbleib und Erhalt nicht bekannt ist.
Die beiden anderen Lager des Reichsarbeitsdienstes waren in Bad-Honnef Rottbitze sowie in Much. Das Lager in Much diente als einziges Lager auch zum Ende des zweiten Weltkrieges als Deportationslager der noch verbliebenen jüdischen Bevölkerung des Rhein-Sieg Kreises.
Die Stiftung hat begonnen, diesen Teil der nationalsozialistischen Vergangenheit des Rhein-Sieg-Kreises für Herchen-Leuscheid wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Der Reichsarbeitsdienst hat wesentlich zur Verbreitung und Etablierung nationalsozialistischen Gedankengutes in der damaligen Bevölkerung beigetragen: man könnte sogar sagen, dass der RAD durch seine Leitung durch den ehemaligen General Hierl Hitler in frühen Zeiten bereits inspiriert hat.
Die Stiftung hat sich als Ziel gesetzt, durch wissenschaftliche Forschung zur Aufklärung regionaler nationalsozialistischer Verbrechen beizutragen und darüber durch die Einrichtung von Gedenkstätten zu berichten.
Es wurde die Erkenntnis gewonnen, dass das Aufdecken durch wissenschaftliche Forschung, die Information oder auch Diskussion wesentlich dazu beitragen, aufkommenden Antisemitismus zu bekämpfen und Klarheit in die Entstehung und Fehlleitung in ein Völkerverbrechen gegen die Menschheit zu bringen.
Gedenkstätten sollen einerseits an die Verbrechen erinnern, andererseits aber auch aktiv durch politische und kulturelle Angebote des interreligiösen Dialogs der Völkerverständigung dienen. Gedenkstätten mahnen und sind unangenehm.
Ziel ist darüber hinaus die Erinnerung an früher lebendiges regionales jüdisches Leben (etwa ein Gebetsraum in Eitorf) und die Vermittlung der jüdischen Kultur, des jüdischen Glaubens, die Förderung des politischen und interreligiösen Dialogs im Sinne Hannah Arendtˋs „Der Sinn von Politik ist Freiheit“.